Regie: Ulrich Seidl, A/D/F 2022 (116 min.)
Einleitung: Gisela Bergmann-Mausfeld & anschließende Diskussion TB7
Dienstag, 19.11.24, 18:30 - ca. 22:15 Uhr (2,5 DStd.)
Ich habe mich sehr bemüht, die Handlungen der Menschen nicht zu verlachen, nicht zu beweinen und nicht zu verdammen, sondern sie zu verstehen", schrieb der Philosoph der Aufklärung Baruch Spinoza über seine Zugangsweise zum Menschen. Spinozas Haltung kennzeichnet auch Ulrich Seidls Blick in all seinen Filmen auf die vielfältigen Varianten und universelle Grenzbereiche menschlicher Existenz. So auch in "Rimini".
In diesem Film zeigt Seidl unterschiedliche unzureichend entwickelte Ichs mit dem Bedürfnis nach Spiegelung ihres Seins, mit einer Sehnsucht nach Akzeptanz und Wärme im weitesten Sinne. Schließlich aber wendet sich u.a. eine zunächst wechselseitigen Vorteil bietende Beziehung durch den entstehenden Druck von außen wie von innen ins einseitig Destruktive. Die Hauptfigur des Films, ein alternder ehemals erfolgreicher Schlagersänger, ist ein solches unzureichend entwickeltes Ich. Er erlebt in "Rimini" den Zusammenbruch seiner Lebenslügen und die sich daraus ergebenden grenzverletzenden Dynamiken.
Keine Anmeldung nötig, kommen Sie direkt ins KoKi, Haßstr. 22, 24103 Kiel, kino@diepumpe.de, tel. Kartenvorbestellung empfehlenswert: 0431 2007 650