Leitung: Michael Maute
Form: Präsenz im JRI
Für: AWT des JRI, Gasthörende
Thema: Auf Wunsch der Teilnehmenden im letzten Semester werden wir uns in diesem Seminar mit einem Behandlungsfall und der Behandlungstechnik der Freud’schen Psychoanalyse beschäftigen. Der Fall „Dora“ hat Freud zu einer neuerlichen Ausarbeitung des Übertragungskonzepts veranlasst. Die „Übertragung“ ist ein Grundkonzept der Psychoanalyse. Seit der erstmaligen Einführung in den Studien zur Hysterie (1895) hat Freud die Bedeutung dieses Konzepts im Verlauf seiner theoretischen Ausarbeitung weiterentwickelt. Zunächst als „falsche Verknüpfung“ eingeführt, bei der ein isolierter Wunsch oder ein einzelnes Gefühl auf die Personen des Arztes übertragen wird, veranlasste ihn die gescheiterte Analyse mit Dora, das Übertragungskonzept im Nachwort dieses Fallberichtes Bruchstücke einer Hysterie-Analyse (1905) zu überarbeiten, um das Scheitern der Behandlung zu erklären. Übertragung bezieht sich jetzt auf den Erfahrungszusammenhang einer gemeinsam geteilten Weltsicht mit subjektiv unbewussten Bedeutungen und Orientierungen. In der grundlegenden Schrift Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten (1914) erarbeitet Freud dann eine revolutionäre Revision der psychoanalytischen Technik und gibt der Übertragung eine entschiedene Neuformulierung, die die Frage, wie heilt die Psychoanalyse, mit dem Übertragungsprozess beantwortet. „Die Übertragung schafft so ein Zwischenreich zwischen Krankheit und Leben“ (a.a.O.), in dem die „Wiederholung“ die Möglichkeit zu einer Transformation ins reale Leben eröffnet (4.).
Literatur siehe Semesterprogramm.
Teil 1: Donnerstag, 14.09.23, 19:00 - 22:15 Uhr (2 Dstd.)
Teil 2: Donnerstag, 07.12.23, 19:00 - 22:15 Uhr (2 Dstd.)
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